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Prof. Dr. Horst Herrmann
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Institut für Soziologie
Scharnhorststraße 121
48151 Münster
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Fotos:
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Portraitfoto Horst Herrmann: Evelin Frerk

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Ein kritischer Geist

Mein Name ist Horst Herrmann. Geboren bin ich 1940. Die Kindheit verbrachte ich in Tuttlingen/Donau. Nach dem Abitur (1959) studierte ich Theologie und Rechtswissenschaften in Tübingen und München. 1964 wurde ich in Stuttgart zum Priester geweiht, war in drei Pfarreien tätig, promovierte 1967 in Bonn zum Dr. theol., arbeitete dann am Vatikan und habilitierte mich in Bonn.

1970 wurde ich als ord. Professor für katholisches Kirchenrecht an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster berufen. 1974/1975 war ich Prodekan und Dekan des Fachbereichs Katholische Theologie.

Nach handfesten Auseinandersetzungen um meine Forschung und Lehre, speziell zum kirchlichen Eherecht und zum Verhältnis von Kirche und Staat (im Zusammenhang mit dem F.D.P.-Kirchenpapier) und nach meiner strikten Weigerung, meine Thesen zu widerrufen und künftig keine ähnlichen zu vertreten, wurde mir 1975 die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. Dies war der erste Fall dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland.

Nach jahrelangen weiteren Streitigkeiten (erstes und einziges so genanntes Lehrbeanstandungsverfahren der Deutschen Bischofskonferenz) und der kirchenoffiziellen Verurteilung (auch durch die vatikanische Glaubenskongregation) trat ich 1981 aus der Kirche aus, wechselte in den Fachbereich Erziehungs- und Sozialwissenschaften und war in Münster bis zu meiner Emeritierung 2005 Inhaber eines Lehrstuhls für Soziologie. Hier etablierte ich 1982 die so genannte Frauenforschung und forschte in den von mir entwickelten Richtungen wie der feministisch-infantistischen Väterforschung sowie der Soziologie der Partnerschaft und der Soziologie der Foltermentalitäten und -methoden.

Seit 1977 bin ich auf Empfehlung von Heinrich Böll Mitglied des P.E.N. Außerdem war ich Herausgeber der im Goldmann-Verlag erschienenen Bibliothek des Querdenkens. Von mir gibt es um die 60 Bücher und etwa 200 Beiträge zu religions- und patriarchatskritischen Themen.

engl. Curriculum vitae

„Ich denke selbst, um nicht von anderen gedacht zu werden.“

Horst Herrmann war Professor für katholische Theologie an der Universität Münster. Im Jahr 1975 wurde ihm nach kritischen Äußerungen die kirchliche Lehrbefugnis entzogen. Bis zu seiner Emeritierung 2005 hatte er einen Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Münster inne.

In seinen Veröffentlichungen befasst er sich seit Jahrzehnten kritisch mit den Themen Kirche, Gesellschaft und Patriarchat und liefert immer wieder neue Denkanstöße für aktuelle Diskussionen. Erfahren Sie auf dieser Webseite mehr über das Werk von Horst Herrmann.

  • "Seine so unermüdliche wie umfangreiche, in der Tradition großer Aufklärer geleistete religionskritische Forschungsarbeit hat ihn selbst zwar lebenslanger Anfeindung ausgesetzt, zugleich aber ungezählten Menschen ein freieres Denken und Leben ermöglicht."

    (Robert-Mächler-Preis Zürich 2005)